Die Besuchergruppe der Lioba vor dem eindrucksvollen Haus der Astronomie, das die Form einer Spiralgalaxie hat.
Besuch im Haus der Astronomie erfüllt nicht die Erwartungen
Schon zum zweiten Mal steuerte die Arbeitsgemeinschaft Begabungsförderung der Bad Nauheimer Sankt Lioba Schule das Haus der Astronomie in Heidelberg an. Während es beim ersten Besuch um den Aufbau des Universums ging, sollten diesmal Exoplaneten im Mittelpunkt der gebuchten Führung stehen.
Am Anfang gab der Referent Matthias Penselin den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vielfältige Einblicke in die Orientierung mit der drehbaren Sternenkarte, die später nach Hause mitgenommen werden durfte, um eigene Beobachtungen am Nachthimmel weiterführen zu können. Diese Sternenkarte wurde nicht nur eingehend erklärt, die Schülerinnen und Schüler konnten die Handhabung im Planetarium gleich üben und so sehen, ob sie alles verstanden hatten.
Eindrucksvolle Sternenbilder wie Orion, Großer Wagen (Großer Bär), Kassiopeia und die Tierkreiszeichen, die in der Horoskop-Welt bekannt sind, waren nach der Einführung am virtuellen Sternenhimmel einfach zu erkennen und halfen bei der Orientierung. Später „reisten“ die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Referenten zu zwei ausgewählten Planeten des Sonnensystems und nahmen die dortigen Lebensbedingungen genauer unter die Lupe.
Daran anschließend verließen die Schülerinnen und Schüler unser Sonnensystem und später auch die Milchstraße und entdeckten nahe und ferne Galaxien. Mit einem speziellen Nachtmodus durften die Liobaner im Planetarium auch fotografieren. So konnten die Gäste aus Bad Nauheim eindrucksvolle Bilder der in der Realität weit entfernten Planeten, Sterne und Galaxien machen und nach Hause mitnehmen.
Im Anschluss an die Vorführung im Planetarium wurde unter anderem das Thema „Leben auf anderen Planeten“ in Gruppenarbeit mithilfe von Arbeitsblättern aufgegriffen. Nach einer Bearbeitungsphase wurden die Ergebnisse jeweils einer Gruppe exemplarisch vorgestellt.
Die Führung im Haus der Astronomie und die Themen waren sicher spannend, allerdings wurde das eigentlich gewünschte Thema Exoplaneten nur am Rande angesprochen. Das war natürlich schade, weil gerade in den letzten Jahren die Entdeckung und Erforschung von Planeten und Planetensystemen außerhalb unseres Sonnensystems große Fortschritte gemacht hat. Bei diesem neuen Schwerpunktthema der modernen Astronomie hätte es sicher noch viel zu entdecken gegeben: Ist Leben außerhalb der Erde überhaupt möglich? Könnte es im scheinbar endlosen Universum irgendwo noch weitere bewohnbare, erdähnliche Welten geben? Und wenn ja, wo genau sollen die Menschen suchen? Diese und andere Fragen sind im Haus der Astronomie noch unbeantwortet geblieben. Aber vielleicht bringt die weitere Erforschung des Universums bald Erkenntnisse, die schon beim nächsten Besuch in Heidelberg neue Einsichten vermitteln lassen.